Dresden-Neustadt Gbf — Dresden Elbufer Neustadt
Streckengeschichte
Das Gleis verband die Leipzig-Dresdner Eisenbahn mit dem Neustädter Elbkai und den dortigen Speichergebäuden und wurde im Oktober 1863 fertiggestellt. Das Hafenbecken entstand zwischen 1872 und 1876. Die Steingutfabrik und das spätere Arzneimittelwerk waren die bedeutendsten Anschließer. Das Ausziehgleis am Elbkai wurde 1902 unter der Marienbrücke hindurch verlängert. Ab 1950 bestand im Hafen sogar ein Anschluss an die städtische Straßenbahn. Ende 1956 stellte man die Bedienung des Elbkais für den öffentliche Güterverkehr ein. Bis zur Umrüstung auf eine moderne Halbschrankenanlage verfügte der verkehrsreiche Bahnübergang der Leipziger Straße über eine wärterbediente Vollschranke mit Radantrieb - ein Relikt aus der Anfangszeit der Eisenbahn. Hier kreuzte das Gleis seit 1882 die Dresdner Straßenbahn. Der Dresdner Frank Bradatsch, Ende der 1980er Jahre für die DR tätig, erinnert sich an das "Elbegleis": »Die Strecke wurde von Anfang an als Anschlussbahn [Anm.: des VEB Binnenhäfen Oberelbe] betrieben. Bedient wurde sie 1989 dreimal täglich, auch am Wochenende, mit Übergaben, die in Richtung Gbf Dresden-Neustadt von der Rangierlok "Prelle" geschoben wurden. Zum Einsatz kamen bis etwa 1965 Dampfloks der BR 89.2 des Bw Dresden-Altstadt (89 219, 89 222, 89 233), die dann von der V 60 der gleichen Dienststelle abgelöst wurden. Ich erinnere mich an die Loknummern 106 351, 106 352 und 106 447.« Die letzten Züge verkehrten um 1991. Zum 01.03.1993 wurde der Tarifpunkt "Dresden-Neustadt Hafen" aufgelöst und die Anschlussbahn damit offiziell stillgelegt. Bis auf wenige Reste im Hafenbereich verschwanden in den nachfolgenden Jahren die Gleisanlagen, zuletzt um 2005 auf dem Bahngelände nördlich der Leipziger Straße. Teile der Trasse sind als Elberadweg ausgebaut. Der Klinkerbau des Postengebäudes, in dem zuletzt die Steuerung der Schrankenanlage untergebracht war, wurde ebenfalls abgerissen. Die Hafenanlagen sind seit 1993 denkmalgeschützt, was sie nicht vor dem Abriss bewahrt hat. Erhalten geblieben sind nur der markante Schuppen A und der Ladekran. [1]
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Quellen
[1] Amtsblatt der Deutschen Reichsbahn vom 26.03.1993
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