Trebsen (Mulde) — Neichen
Dublierung Muldebrücke Wurzen
Streckengeschichte
Ende der 1970er Jahre begann die Projektierung einer strategischen Muldequerung zwischen den Nebenbahnen Beucha - Trebsen und Glauchau - Großbothen - Wurzen als Dublierung der Muldebrücke Wurzen. Die Planung war im März 1980 fertiggestellt, der Baubeginn verzögerte sich jedoch bis zum 07.03.1983. Im Rahmen einer taktischen Übung des Eisenbahn-Pionierregiments Walddrehna der NVA entstand ein Bahndamm ab Trebsen für das westliche Zuführungsgleis. Die Strecke zweigte gegenüber dem Empfangsgebäude am km 16,752 BT ab. Links des Gleises erstreckte sich bis in Höhe des Lokschuppens ein "Stapelplatz" für die noch zu verlegenden Gleisjoche. Betriebsbereit hergestellt wurden lediglich 280 m Gleis. Nach Umrundung der Klärteiche der VEB Zellstoff- und Papierfabrik Trebsen sollte sich das Gleis mit einer Neigung von 1:50 in die Niederung der Vereinigten Mulde bis zum westlichen Brückenauflager senken. Eine 144 m lange Behelfsbrücke aus dem Bestand der NVA hätte die Muldeüberquerung sichergestellt. Die Brückenträger ESB-16 waren im Bahnhof Lüptitz eingelagert. Im Jahr 1984 legte man den Einschnitt für das östliche Zuführungsgleis an. Die Strecke sollte am km 71,181 GW zwischen Nerchau und Neichen in die Muldentalbahn Richtung Wurzen einmünden. Die benötigten Gleisjoche und die Abzweigweiche lagerten im Bahnhof Neichen. Die Ruine eines Dienst- oder Blockstellengebäudes existierte noch Ende der 1990er Jahre.
Ende der 1980er Jahre war ein Erweiterungsbau der Papierfabrik in Nachbarschaft zur Militärstrecke angedacht. Die ungenutzte Trasse hätte mit den eingelagerten Gleisjochen als Anschlussbahn des geplanten Heizkraftwerkes aufgebaut werden können. Die Planung wurde nicht mehr umgesetzt. Die formale Stilllegung des Gleises erfolgte am 01.12.1992. Im März 1992 nahm am Bahnhof Trebsen ein neu errichtetes Verpackungsmittelwerk die Produktion auf. Dieses erhielt 1995 einen Gleisanschluss von der Umgehungsbahn, wobei diese als Ausziehgleis um knapp 200 m auf dem vorhandenen Planum verlängert wurde. Mittlerweile ist auch diese Nutzungsphase beendet. Bis auf das westliche Widerlager wurden die Trassen beiderseits der Mulde nach dem Hochwasser des Jahres 2002 eingeebnet. [1],[2]
Mediathek
Quellen
[1] Bley: "DDR-Reichsbahn und Vorbereitung", VBN Verlag Bernd Neddermeyer, Berlin 2017
[2] muldental-history.de
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