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Niedererzgebirgische Eisenbahn
Anschlussbahn Ostrauer Kalkwerke
Bei Ostrau wurde bereits im 19. Jahrhundert Kalkstein über- und untertage abgebaut. Im Mai 1949 begann der VEB Kalkwerk "Fortschritt" die Gewinnung von Plattendolomit im Tagebau Pulsitz. Der 1953 aus mehreren privaten Kalkwerken hervorgegangene "VEB Ostrauer Kalkwerke" erschloss bis 1960 neue Abbaufelder am Eichberg zwischen Ostrau und Zschochau. Bis 1972 kamen Feldbahnen zum Einsatz, danach Lkw. Mit der Zuordnung des Werks zum VEB Agrochemie Piesteritz ab 01.01.1980 war eine grundlegende Modernisierung und der Bau einer Anschlussbahn vom Bahnhof Ostrau verbunden. Das knapp einen Kilometer lange Gleis mit sechsgleisigem Werkbahnhof und moderner Bandverladung ging am 03.07.1982 in Betrieb. Im Lokschuppen war ab 1986 eine Werklok V 22 untergestellt. Der Bahnhof Ostrau erhielt 1984 mit dem Wiederaufbau des zweiten Streckengleises Riesa - Ostrau ein elektromechanisches Stellwerk. Am 01.06.1990 wurde das Unternehmen als GmbH privatisiert. In die Elektrifizierung des Streckenabschnitts Riesa - Döbeln bezog man 1991 auch die Anschlussbahn des Kalkwerks ein. Die Fahrleitung war vermutlich bis zur vorläufigen Betriebeinstellung 1996 vorhanden. Ab dem 21.10.2010 wurde der Bahnanschluss zu Sachsens einzigem aktiven Kalktagebau wieder genutzt. Bei der Ausrüstung des Bahnhofs Ostrau mit ESTW-Technik im Jahr 2014 wurden auch Anschluss- und Schutzweiche modernisiert.
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