U-Verlagerung
Rotbutt
Objektdaten [2][6]

  • September 1943 bis März 1944 Ausbauarbeiten
  • Nutzfläche 20000 m2
  • "Rehbachstollen" für den Lokomotivtransport des Abraums (Auffahrung 1878-90, Länge 1350 m)
  • Verwaltungsgebäude (Oertelvilla) mit Schrägstollen zur Telefonzentrale
  • Außenlager des KZ Buchenwald im Oertelschen Landwirtschaftsgut (Deckname Laura)
  • Anschlussgleis vom Bahnhof Lehesten (Zahnradbahn seit 29.01.1886, Länge 2610 m) [1]
Nutzungsgeschichte [2][6]

  • Tagebau der Karl Oertel Schieferbrüche Lehesten G.m.b.H.
  • um 1910 Verlegung des Rehbachstollens im Tagebau
  • ab 1927 Tiefbau
  • ab 1936 untertägiger Abbau im Südwestfeld (ca. 6,5 km Stollen und 54 Hohlbaue [4])
  • 1940 Aufschluss der G-Sohle
  • 1941 Einstellung des Tiefbaus auf der B- und D-Sohle
  • 15.09.1943 Verpachtung an Steinbruch-Verwertungs G.m.b.H. Attnang-Puchheim, Betrieb Lehesten
  • Errichtung eines Prüf- und Kalibrierfeldes ("Vorwerk Mitte") für A4-Triebwerke
    (2 Brennstände 9 x 6 m im Bruchkessel, Beobachtungsbunker, untertägiger Werkstattbereich)
  • Aufbau eines untertägigen Sauerstoff-/Stickstoffwerks auf 600 m2 der D-Sohle (Deckname Rotbutt)
    (Erweiterung und Firstsicherung der Hohlbaue, Auffahrung Hauptstollen 180 m für Reichsbahngleis, untertägige
    110-kV-Trafostation mit Gleisanschluss, Kühlwasserkreislauf zwischen B- und G-Sohle, Außenluftansaugung)
  • Auffahrung weiterer Stollenzugänge zur B- und D-Sohle
  • Erweiterung des Rehbachstollens auf Reichsbahnprofil (ca. 60 m), Einbau eines Tanklagers für 5x 100000 l Ethylalkohol
  • 26.01.1944 Inbetriebnahme der Sauerstoffproduktion mit drei Verdichtereinheiten
  • 30.01.1944 erster Triebwerkstest
  • 14.02.1944 Inbetriebnahme zweiter Prüfstand
  • 01.06.1944 Fertigstellung einer Wasserzuführungsleitung aus dem Loquitz-Quellbereich
  • 02.08.1944 Inbetriebnahme des Kühlturms auf der B-Sohle
  • August 1944 Inbetriebnahme einer Abfüllstation bei Lehesten
  • bis Januar 1945 Ausbau des Sauerstoffwerks auf 12 Verdichtereinheiten
  • Ausbau von Grubenräumen zur Einlagerung der getesteten Triebwerke (Deckname Bonit)
  • Ende Januar 1945 Einstellung des Prüfbetriebs
  • 13.04.1945 Evakuierung, Einnahme durch amerikanische Truppenteile
  • ab 05.06.1945 Triebwerktests durch amerikanische Ingenieure
  • Juli 1945 Besetzung durch Rote Armee, Fortführung der Tests als "ZW 8 Lehesten" [8]
  • Februar 1946 Bau eines dritten Brennstandes mit Beobachtungbunker für komplette A4-Raketen
  • März bis November 1946 Demontage des Sauerstoffwerks
  • Januar 1947 Verlagerung der Triebwerktests in die Sowjetunion [3]
  • April 1947 Wiederaufnahme des Schieferabbaus
  • 12.-22.03.1948 Sprengung der Grubenbaue und übertägigen Anlagen
  • ab 01.10.1948 Werk Schmiedebach der VVB Mineral und Erz Thüringen
  • 12.07.1951 Stilllegung der Anschlussbahn
  • November 1952 geplante Schrottgewinnung durch VEB Bergungsbetrieb Berlin [4]
  • 1958-65 Abbau auf der H-Sohle (Bremsberg zur G-Sohle)
  • 1973 Einstellung des untertägigen Abbaus
  • Nachnutzung der Gebäude als Betriebsberufsschule
  • ab 1983 Tagebaubetrieb
  • bis 2009 Tagebau der VTS Koop Schiefer GmbH & Co. Thüringen KG, Unterloquitz
  • bis 2012 Nutzung des Rehbachstollens als Wasserspeicher
Karte [9]

© Public Domain, Courtesy Harold B. Lee Library, Brigham Young University

Grubenrisse (nach örtlichem Aufmaß)



Quellen

[1] www.werkbahn.de
[2] Gropp: "Außenkommando Laura und Vorwerk Mitte Lehesten", Westkreuz-Verlag GmbH, Berlin/Bonn 1999
[3] Reuter: "The A4 (V2) and the German, Soviet and American Rocket Program", S. R. Research & Publishing, Scarborough 2000
[4] Hatt: "Ignorierte Geheimobjekte Hitlers", Verlag Heinrich Hattenhauer, Ludwigsstadt 1995
[5] Rudolstädter Heimathefte, Heft 3/4-1997
[6] Barteld, Scheidig, Schein: "Thüringisch-Fränkischer Schieferbergbau, Band 2", Verlag Barteld, Berga/Elster 2017
[7] Wichert: "Decknamenverzeichnis deutscher unterirdischer Bauten des zweiten Weltkrieges", Verlag Schulte, Marsberg 1993
[8] PTB-Mitteilungen, Heft 1/2013
[9] Messtischblatt 5534 "Lehesten", Stand 1955