Funksendestelle
BSZ Dresden
Objektdaten [1]

  • Bau 1984 durch VEB Spezialbau Potsdam
  • Dienstgebäude, Gebäude für Netzersatzanlage, Wachgebäude, Kfz-Halle, Tankstelle
Nutzungsgeschichte [1]

  • Sendezentrum der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Dresden (ÜSt-8)
  • nach 1990 Naturschutzstation
  • bis 1996 Abriss fast aller baulichen Anlagen, Umbau des Dienstgebäudes (Walmdach)
Mit der Richtfunk-Sende- und Empfangsanlage war über eine Schaltzentrale zu den Richtfunkstrecken automatischer Sendebetrieb mit von außen ansteuerbarer Sendeeinrichtung möglich. Dazu ein Prüffeld mit hochwertiger Importmesstechnik, Telefonkabelgestelle mit zahlreichen Anschlüssen. Dann eine sechstürige Großgarage voller Material (Kabel, Magnetbandaufzeichnungsgeräte), das Gerätehaus mit zwei großen Notstromaggregaten und 20 000 l Diesel, das Wachhaus, eine Baracke und eine Tankstelle.
Der Wert der Gebäude und Anlagen beträgt, geschätzt durch den ehemaligen Chef des Objektes, etwa 14 Millionen Mark, die Technik darin ist weitere Millionen wert. Eine Stromrechnung wies den Stromverbrauch pro Jahr aus: 220 000 kW.
An jenem Dienstag brannten in einem Raum des Sendehauses an einer Landkarte an der Wand noch die kleinen Lämpchen. Sie signalisierten, dass die über den gesamten Bezirk verstreuten Verbindungsstellen arbeiteten. Die Karte weist deren Standorte aus: TV-Turm Dresden-Wachwitz, Kottmar, Riesa (VEB Robotron-Elektronik), Sonnenstein (bei Pirna), Lugstein (b. Zinnwald), Picho, Polenz (b. Meißen), Seeschlösschen (Niederspree), Ottendorf (b. Sebnitz), Dippoldiswalde (Kreiskrankenhaus), Jonashof (FDGB-Heim in Johnsdorf), Koitzsch (Hutberg), Freitelsdorf (b. Großenhain), Jauernick und der Funkturm Wilsdruff. ... [1]

Richtigstellung: Am Standort Wilsdruff des Funkamtes Dresden existierte nur ein Rundfunksender, keine Einrichtung des MfS.

Fotodokumentation
Quellen

[1] Die Union vom 16./17.12.1989