Mörtitz — Awanst Cospa
Dublierung Muldebrücke Eilenburg
Streckengeschichte
Nördlich von Eilenburg begann um 1980 aus militärischen Gründen der Bau eines Verbindungsgleises zwischen der Nebenbahn Pretzsch - Eilenburg und der Hauptbahn Halle - Eilenburg - Falkenberg. Die Strecke zweigte nahe des Hp Mörtitz am km 32,44 in südwestlicher Richtung ab. Am km 1,5 befand sich ein Anschlussgleis für den Vormontageplatz des NVA-Brückengerätes ESB-16. Dort waren auch die Gleisjoche für den aus Gründen des Hochwasserschutzes nicht aufgebauten ca. 540 m langen Streckenteil in die Niederung der Vereinigten Mulde vorhanden. Im weiteren Verlauf wäre diese mit einem 160 m langen Brückenzug überquert worden. Die Brückenteile waren bei Mörtitz und im Waldgebiet nahe des Hp Rotes Haus eingelagert. Auf dem Westufer musste für die Strecke ein bis zu 15 m tiefer Einschnitt gegraben werden. Das Gleis stieg zunächst mit 1:53 an und kreuzte einige Straßen, ehe es nach 7,7 Kilometern die Awanst Cospa an der Hauptbahn nach Halle erreichte. Der Abschnitt zwischen der Mulde und km 5,1 wurde erst 1987/88 fertiggestellt. Die Behelfsbrücke hat man nie aufgebaut.
In den Streckenlisten der Rbd Halle vom Mai 1992 ist der "Anschl Mörtitz Montagegleis" und die Awanst Cospa verzeichnet. Die Umgehungsbahn wurde ungenutzt am 01.12.1992 stillgelegt und das westliche Zuführungsgleis 1993/94 abgebaut. Am 19.02.2000 besuchte die "Interessengemeinschaft zur Bereisung von Straßenbahn- und Eisenbahnstrecken e.V." (IBSE) neben einigen anderen stillgelegten Strecken in der Region auch die Reste der Militärbahn bei Eilenburg. Der eingesetzte VT 772 105 gelangte dabei über das östliche Zuführungsgleis bis zur ausgebauten Anschlussweiche des Vormontageplatzes. Aktuell endet das Gleis am km 1,1, unterbrochen durch die Staatsstraße. Auf dem Westufer wurde im Bahndamm ein Wasserentnahmekanal von der Mulde bis zur Eilenburger Papierfabrik verlegt. Die 1994 gebaute Anschlussgleisanlage für das Eilenburger Gewerbegebiet "Schanzberg" verläuft parallel zum Bahnkörper der Umgehungsbahn, getrennt durch einen Wirtschaftsweg. Nicht belegt ist, ob seinerzeit das Oberbaumaterial der Umgehungsbahn wiederverwendet wurde. [1]
Mediathek
Quellen
[1] Bley: "DDR-Reichsbahn und Vorbereitung", VBN Verlag Bernd Neddermeyer, Berlin 2017
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